Die Plusregion veranstaltete 2022 erstmals in Neumarkt am Wallersee im Hafen einen Adventmarkt „Seezauber“ mit regionalen AusstellerInnen.

Advent, Advent, mein Markstand rennt.

Also nicht ganz wörtlich genommen, aber im übertragenen Sinn. 😛 Denn: WOW!
Ich hätte niiiiemals gedacht, dass die Besucher des Seezaubers in Neumarkt meinen Verkaufsstand und meine Produkte so gerne mögen und sie so fleißig Geschenke für Weihnachten bei mir einkaufen. Meine Verkaufshütte war immer von Menschen umringt und manchmal sogar so gefragt, dass die Besucher warten mussten.

Die Wochen vor der Ausstellung am Adventmarkt war ich ein extremes Nervenbündel. Meine Vorfreude und Aufregung haben sich stündlich mit Nervosität und Verzweiflung abgewechselt.

Sorge Dich nicht bevor es nötig, sonst sorgst Du Dich mehr als nötig!

Hätte ich doch nur auf diesen Spruch, der sogar auf meinem Tischkalender steht, gehört.

Ich war (über)motiviert, als ich der Plusregion für gleich zwei Wochenenden (4 Verkaufstage) zugesagt habe. Je näher der Termin gerückt ist, umso überforderter war ich mit der Gesamtsituation.
Klar, ich bin ein Mensch, der sich alle möglichen negativen Szenarien überlegt und für jeden Fall einen Plan B schmiedet, um am Ende niemals ratlos dazustehen. Aber aus meinen anfänglichen Sorgen, dass ich nichts verkaufe und ich so also maximal meine Zeit und die Standgebühr verliere, wurde eher eine große Wolke mit unterschiedlichen Angstgefühlen. Angst davor, dass ich mich blamiere, weil niemand meine Sachen mag. Angst davor, dass niemanden die Präsentation am Verkaufsstand gefällt, weil ich ihn nicht so schön dekoriert habe, wie die anderen Aussteller. Angst davor, dass ich mit der ganzen Abwicklung nicht zurechtkomme, weil ich noch nie beraten, dekorieren, verkaufen, einpacken und nachfüllen musste. Angst davor, dass ich irgendwas nicht bedacht habe, das meinem Verkauf oder meiner Reputation schaden könnte.

Die Angst, dass ich auf meinen Produkten sitzen bleiben könnte, wurde gegen Ende hin eher mit der Angst, dass ich zu wenig Produkte habe und dann in einer leeren Verkaufshütte sitze, ausgetauscht. Ich also übermotiviert, aber leider auch überfordert, wechselte in den Turbomodus und arbeitete nach meinem Bürojob zuhause bis spät in die Nacht.
Ich hatte gefühlt von allem viel zu wenig.

Die letzten Tage vor meiner Ausstellung vergingen und die Tage und Nächte mit teilweise nicht einmal 5 Stunden Schlaf machten sich bemerkbar. Ich hatte keine Energie mehr und war gefrustet. Kurzerhand wurden also nicht mehr nur mein Freund, sondern auch meine restliche Familie eingespannt.

Mein Freund schneidete brav alle Stoffe entsprechend den Schnittmustern und bügelte sie für mich, meine Mama wurde eingeteilt für das Verpackungsmaterial und hat über 100 Sticker geklebt. Klingt vielleicht nicht nach viel – wenn man aber weiß, dass ich die günstigen Sticker bestellt habe, die sich kaum oder teilweise gar nicht vom Papier darunter trennen wollten, schätzt man den Aufwand und die kaputten Fingernägel um einiges mehr.
Und JA: Es war ein Learning. Ich bestelle sie nicht mehr.
Wendeöffnungen wurden geschlossen, Fäden wurden vernäht, Labels und Etiketten im Fließband angebracht. Mein Papa wurde für die Handwerkerarbeit eingeteilt und durfte (musste) mir für die Präsentation meiner Waren einige Spezialanfertigungen bauen. Visitenkartenhalter und Streicharbeiten inklusive. Meine Stiefmama durfte in der Zeit auf den Geschmack des Minimalismus kommen, denn ich habe – natürlich mit ihrem Einverständnis – ihren Bestand an Aufbewahrungsboxen und Holzkisterl zwischenzeitlich stark verringert. Belohnt wurden sie alle mit ewiger Dankbarkeit. Finanziell gesehen war leider nicht mehr drinnen als tausende Karmapunkte – aber besser als nichts, oder?

Nein Spaß, das ist eigentlich gar nicht lustig und ich hätte das alles niemals allein (in der Art und Weise) hinbekommen. Die Hilfe und Unterstützung der Familie ist nicht selbstverständlich und ich bin ihnen wirklich allen unendlich dankbar, dass sie immer für mich da sind, wenn ich sie brauche und sich für keine Arbeit zu schade sind. Also noch einmal und ganz offiziell:

Viiielen lieben Dank für alles. Ich wüsste nicht, was ich ohne euch getan hätte.

Am Seezauber Neumarkt (2022) mit dem besten Papa und dem besten Freund der Welt. Herzlichen Dank an Friedrich Neuhofer (www.neuhofer.net), dass Du diesen Moment für uns eingefangen hast.

Da Bilder mehr sagen als tausend Worte habe ich Dir hier noch ein paar Eindrücke von den stressigsten und schönsten vier Tagen in 2022 eingefügt:

Herzlichen Dank an alle!

  • Herzlichen Dank an meinen Lieblingsmensch Kevin, meine Familie und Freunde für die Unterstützung, die Besuche am Adventmarkt und dass ihr bei mir fleißig geshoppt habt.
  • Herzlichen Dank an alle Besucher für eure netten Worte, euer Verständnis, euer Vertrauen und natürlich auch für eure Einkäufe.
  • Herzlichen Dank an Sandra Dittenberger von der Plusregion für die großartige Organisation und die nette Betreuung vor/während/nach dem Adventmarkt.
  • Herzlichen Dank an Anna und Lisa von der Knotenwerkstatt – ihr seid die besten Standnachbarn, die ich mir vorstellen konnte. Es war so schön mit euch und ich freue mich auf alle gemeinsamen Ausstellungen, die noch kommen.

Es war wirklich eine einmalige Erfahrung und trotz den Hoppalas haben die schönen Momente bei Weitem überwogen und es war schlussendlich eine gelungene, allererste Ausstellung.

Alles Liebe,